Sonntag, 27. Januar 2013

Tagesbefehl an die Kunstarmee - Zurück zum Herrenwitz



Für die Kunstarmee wird nicht erst seit heute die Frage virulent, wie ein Weltbild aussehen könnte, das den Herrenwitz zum zentralem Bezugspunkt nimmt. Ein gleichsam intimes In-der-Welt-Sein, das sich auf einer Stufe mit anderen Lebewesen und Organismen und mit diesen herrschaftlich vereinbar sieht. Die philosophischen, aber auch künstlerischen Ansätze, die sich dies zum Ziel gesetzt haben, lassen sich bis weit in die Jahrhunderte zurückverfolgen. Deshalb ist es immer wieder nötig, an die uneingelösten Versprechen und Ideen dieser Denkschulen zu erinnern bzw. sie nach Möglichkeit auf den Stand der Zeit zu bringen. Die Frage, inwiefern künstlerische Praktiken in dieser Hinsicht nicht ohnehin meist einen Schritt weiter und in Sachen Entthronung des alles bestimmenden Subjekts federführend waren, stellt hier eine ergänzende Perspektive dar.

Insgesamt mutet es reichlich paradox an, aus intellektueller, also denkender Position der Basis dieses Denkens, sprich den subjekt- oder personenzentrierten Herrenwitz, eine Absage zu erteilen. Das Fundament aller weltlichen und ästhetischen Erfahrung dadurch untergraben zu wollen, indem man das, was außerhalb ihrer selbst liegt, einzuholen versucht. Ja sich anschickt, aus diesem Einholen und Sich-Öffnen eine antiästhetische und antiherrliche Denkbasis aufzubauen.