Montag, 18. Juli 2011

Genie macht Unsinn



Genies, um dieses unschöne Wort wieder hervorzuholen, haben etwas Unsinniges in ihrer Art. Jetzt fang ich an zu ahnen, was sie so einzig macht. Es muss etwas damit zu tun haben, dass Genialität mit einer Deformation anderer Intelligenzbereiche einhergeht. Es dürften sich daraus leicht divinatorischen Anlagen entwickeln. Hegel, der alte Schmeichler, meinte, es sei das an und für sich Vernünftige. An und für sich ist es aber auch die Bereitschaft, für die Kunst einen Gehirnschaden in Kauf zu nehmen. Ansonsten wäre es nur Talent, oder wie Hegel meint, die Fähigkeit, etwas zur Vollendung zu bringen. Wie Italiener Gesang und Orangenbäume haben, und Nordlichter beides eben nicht.
Zum Genie gehört, meint Hegel, die Leichtigkeit der inneren Produktion und der äußeren Geschicklichkeit. Aber Genies können es auch nur so. Sie können es nur, wie Hegel meint, in Melodien kundgeben. Sie können es nur in dieser Form. 
Bravo, bravo, Kandinsky, geh einer und streue aus, wir haben es, bräuchten nur noch ein wenig Zeit.