Freitag, 11. März 2011

Combat




Ästhetik des Widerstands I


Jetzt, 


wo wir uns erinnern, 


dass Nordafrika existiert, dass das arabische Volk existiert, 
dass es außerhalb Europas existiert, und dass es nach seinen eigenen Maßstäben beurteilt werden muss. 


Probleme unmöglich zu lösen, indem man sich am Beispiel Europas orientiert. 






Die Medien 

zeichnen sich weder durch Informiertheit noch durch Objektivität aus. Niemand profitiert von diesen schludrigen und schlecht informierten Berichten, auch nicht von den begeisterten Artikeln. Sicherlich ließe sich das Gemetzel nicht erklären, wenn es dort keine professionellen Agitatoren gäbe. Doch es stimmt auch, dass diese Agitatoren keine nennenswerten Aktionen hätten starten können, wenn sie sich nicht eine politische Krise hätten zunutze machen können, der gegenüber die Augen zu verschließen leichtfertig und gefährlich ist. 





Widerstand 

muss, 

wenn er eine Chance haben soll, 

vieldeutig sein. 

Er muss eine Bereitschaft demonstrieren, das Uneinnehmbare zu okkupieren. Afrikaner können selten amtliche Gerichte, Verfassungsmäßigkeit oder gesetzlichen Schutz des Lebens und des Eigentums in Anspruch nehmen. Müssen häufig das politische Terrain neu definieren, um Aktivitäten und Gebiete abzudecken, in denen sich der Staat als 


lustloser Mitspieler 


erweisen könnte.


Albert Camus, Combat, Mai/Juni 1945
Abdul Miliqalim Simone, Masking Magic, 1993